3D-Druck

3D-Druck – die 4. Industrielle Revolution? – Ein Interview.

Die Jungs von Print-Port mit Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil

Die Jungs von Print-Port mit Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil

Und schon sind wir bei Teil 3/5 unserer Interview-Reihe in dieser Woche. Diesmal zu einem Thema, das zur Zeit die Tech-News nahezu täglich mit neuen Nachrichten und Erkenntnissen aufwirbelt – genau, der 3D-Druck. Die Jungs von Print-Port sind Experten auf dem Gebiet. Vor ein paar Tagen habe ich mit ihnen geskypt.  Los geht´s!

Alexander, Ivan und Florian, ihr habt mit eurem Business bei den letzten StartupGames im März abgeräumt – nochmal kurz für unsere Leser: Was genau bietet Ihr an und wie ist der Stand der Dinge?

Print-Port.com ist eines der ersten deutschen Online-Portale für 3D-Druck. Auf unserer Website bieten wir eine Reihe an Möglichkeiten zur Beschaffung von CAD-Modellen für einen 3D-Drucker an. Unser Kerngeschäft ist jedoch der integrierte Marktplatz, über den Jedermann auf Provisionsbasis seine CAD-Modelle vertreiben kann. Anfangs richten wir uns an private Designer, Konstrukteure und Erfinder. Aber auch Firmen wird die Möglichkeit eröffnet, ihre CAD-Modelle über unser Portal zu vertreiben. Des Weiteren bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, eine Ausschreibung auf Provisionsbasis auf unserem Portal einzustellen. Der Kunde verfasst eine Beschreibung des gewünschten Modells und legt den Preis fest, den er für die Erstellung dieses Modells zu zahlen bereit ist. Private Designer haben dann die Möglichkeit, diese Ausschreibung anzunehmen. Hat sich ein Kunde sein Wunschmodell beschafft, kann er es an uns übermitteln, wir stellen es dann mittels 3D-Drucker her und schicken dem Kunden das fertige Modell zu.

Konntet Ihr den Schwung aus dem Wettkampf nach den StartupGames mitnehmen?

Ja, auf jeden Fall! Auf den StartupGames haben wir in sehr kurzer Zeit sehr viel gelernt. Dieses Tempo konnten wir auch nach dem Wettkampf beibehalten und das Erlernte wird größtenteils erfolgreich in die Praxis umgesetzt.

Was ist seitdem passiert, was waren große Schritte?

Nach den StartupGames haben wir in mehreren Schritten unsere Website und unsere Dienstleistungen angepasst. Inzwischen können wir die Anforderungen und Wünsche der Kunden sehr gut abdecken. Kurz nach dem Wettbewerb bot sich uns die Möglichkeit, unser Unternehmen auf einer Messe der breiten Masse zu präsentieren. Dort haben wir für viel Aufsehen gesorgt und hatten sogar die Möglichkeit, Print-Port.com dem bayrischen Wirtschaftsminister Martin Zeil und dem Bundestagsabgeordneten Stephan Thomae vorzustellen. Ein weiterer großer Schritt ist die stetige Anpassung unserer Marketingstrategie.

Wie seid ihr derzeit personell aufgestellt?

Unser Team besteht aus drei Personen. Florian Schieferle ist zuständig für die Website und den Vertrieb. Er ist Student des Wirtschaftsingenieurwesens an der Hochschule Kempten. Ivan Selak kümmert sich um das Marketing und die Buchhaltung. Zurzeit absolviert er sein BWL Studium, ebenfalls an der Hochschule Kempten. Der dritte im Bunde ist Alexander Kostgeld, der die Position des Geschäftsführers innehat. Alexander ist Doktorrand an der Hochschule Kempten und hat während seines Studiums bereits ein Unternehmen gegründet.

Wie viele Kunden habt ihr schon?

Durch jede Verbesserung unserer Dienstleistung, der Website und unseres Marketings können wir einen stetigen Zuwachs der Kunden messen. Mittlerweile haben wir Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen und mit den verschiedensten Wünschen. Wir bedienen ein sehr breit gefächertes Kundenfeld – von individuellen Smartphone Hüllen für Privatpersonen, über Anschauungsobjekte für Hochschulen, bis hin zur Erstellung von Prototypen für Firmen ist alles mit dabei. Da unser Unternehmen auf Expansion ausgelegt ist, hoffen wir, noch mehr einzigartige Dinge zu kreieren.

Was sind eure nächsten Steps, wo wollt Ihr hin?

Innerhalb der nächsten Jahre werden sich laut einschlägiger Studien die 3D-Drucker immer weiter in den privaten Haushalten verbreiten. Um diese Technologie jedoch richtig anwenden zu können, sind Kenntnisse der CAD-Konstruktion von Nöten. Da jedoch nicht jeder über diese speziellen Kenntnisse verfügt, wird es umso wichtiger, den Menschen einen Marktplatz zur Verfügung zu stellen, über den sie die gewünschten CAD-Modelle für ihren 3D-Drucker erhalten können. Auch die individuellen Ansprüche und Bedürfnisse der Nutzer eines 3D-Druckers werden zukünftig immer weiter voranschreiten. Daher ist es überaus wichtig, den Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, über unser Portal individuelle Projektausschreibungen zu erstellen und somit den Kontakt mit einem Designer herzustellen, der dann das gewünschte Objekt konstruiert.

Der 3D-Druck ist zurzeit ja in aller Munde. Wie seht ihr den Markt und die Entwicklung derzeit?

Laut einschlägiger Studien bietet die Technologie des 3D-Drucks enormes Entwicklungs-Potential. Beispielsweise wird der 3D-Druck in einer von der Unternehmensberatung McKinsey verfassten Studie aufgelistet, in welcher die 12 Technologien vorgestellt werden, die bis 2015 die größten Einflüsse auf globale Wirtschaft, Geschäft und unser Leben haben werden. Wir merken bereits jetzt an unserem Unternehmen, wie durch zunehmende Berichterstattung der Medien der Zufluss an Kunden stetig wächst. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des 3D-Drucks werden die Geräte immer günstiger und zugleich können sie schneller und qualitativ hochwertiger fertigen.

Gibt es spezielle Trends?

Die Forschung dieser Technologie schreitet immer weiter voran. Zum einen wurden bereits künstliche Organe mittels 3D-Druck hergestellt, aber auch in das andere Extrem wird geforscht. Die ESA testet 3D-Drucker für den Bau einer Mondbasis. Sollten die Tests positiv verlaufen, könnte schon bald ein 3D-Drucker auf dem Mond eine Mondbasis bauen. Der größte Trend ist allerdings der Einzug des 3D-Druckers in den privaten Haushalt. Forscher der Universität Michigan haben herausgefunden, das sich mit der aktuellen Technologie ein 3D-Drucker bereits nach einem Jahr vollständig amortisiert hat. Da der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, können alle möglichen Haushaltsgegenstände, aber auch Ersatzteile bequem Zuhause gefertigt werden.

Wahnsinn, das klingt echt spannend! Meine letzte Frage: Was ist eure Vision?

Durch Print-Port.com wollen wir aktiv bei der Verbreitung des 3D-Druckes in privaten Haushalten mitwirken und den privaten Anwendern die Vorteile dieser revolutionären Technik aufzeigen. Zudem wollen wir andere Startup-Unternehmen unterstützen, indem wir ihnen die Möglichkeit bieten, kostengünstig Prototypen ihrer Produkte zu erstellen. Außerdem erhalten diese Unternehmen über den Marktplatz unseres Online-Portals die Möglichkeit, den Marktwert ihres Produktes an einem realen Publikum zu testen. Ein weiterer großer Vorteil: Die Startup-Unternehmen müssen in keinerlei finanzielle Vorleistung gehen, da sie im Vorfeld keine großen Stückzahlen finanzieren müssen sondern nur die CAD-Datei(en) ihrer/ihres Produkte(s) über unseren Marktplatz anbieten.

Ich danke Euch für das Interview! 

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Hier die bisherigen Interviews dieser Woche nochmal für Dich zum Nachlesen:

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Wenn Dich das Thema 3D-Druck interessiert haben wir hier noch Quellen und weiterführende Links für Dich:

Bild:  jabella

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