Entscheidungen treffen – Wie Du Dich für eine Geschäftsidee entscheidest
Sich für eine Geschäftsidee zu entscheiden kann ganz schön schwierig sein. Vielleicht geht es Dir wie vielen Gründungsinteressierten: Du hast mehrere Ideen – weißt aber nicht, welche „die beste“ ist bzw. welche Du umsetzen sollst? Dann bist Du nicht allein. Ich treffe regelmäßig Menschen, denen es so geht wie Dir. Und auch ich finde mich immer wieder in dieser Situation. In diesem Artikel möchte ich Dir eine Anleitung an die Hand geben, die Dir hilft Dich für EINE Idee zu entscheiden und diese erfolgreich umzusetzen.
Anmerkung:
- Falls es Dir nicht so geht wie mir und anderen und du stattdessen Schwierigkeiten hast, Geschäftsideen zu finden, dann hilft Dir der Artikel von Thomas
- Falls es für Dich kein Problem darstellt, Dich für eine Idee zu entscheiden kannst Du Dich direkt über die nächsten Schritte für Dein Business informieren. Außerdem kannst Du bei unserer OneDayProfit-Challenge mitmachen.
Sich für eine Geschäftsidee entscheiden
1) „Ganz nett“ vs. „Vision“
Mir fallen jeden Tag Ideen ein. Mittlerweile habe ich eine Liste mit hunderten von Startup-Ideen. Und das allein dadurch, dass ich die Augen offen halte, Trends verfolge, Events besuche und mich mit spannenden und kreativen Menschen austausche. Einige dieser Ideen, finde ich einfach ganz nett. Ich denke durchaus, dass sie funktionieren können bzw. schon irgendwo auf der Welt in ähnlicher Weise funktionieren – sie stimmen jedoch meist nicht ausreichend mit meiner Vision überein. Daher will ich sie nicht wirklich umsetzen. Prinzipiell setze ich nur Ideen um, die zu 100 % mit meiner Vision übereinstimmen. Das heißt im Klartext: Ich möchte, dass das Produkt oder der Service die Welt in einer Weise beeinflussen, die ich für richtig halte.
Ein Beispiel: Seit längerem möchte ich ein Veggie/Vegan Fast-Food-Restaurant eröffnen. Wirklich gesundes Essen to go. Das wäre ein Konzept, das wirklich zu 100 % mit meiner Vision übereinstimmt und etwas, das die Welt meiner Meinung nach wirklich braucht. Also eine potentielle Idee für mich, die ich gerne umsetzen würde.
2) Dein Commitment
In den vergangenen Wochen habe ich überdurchschnittlich viele Menschen getroffen, die gerade ihren Job geschmissen haben und sich nun selbstständig machen wollen. Die meisten dieser Menschen haben mehrere und durchaus vielversprechende Ideen. Sie sehen sich der Situation ausgesetzt, dass sie wirklich und endlich ANFANGEN wollen. Vielleicht befindest Du Dich in einer ähnlichen Situation. Du hast die Chance und die Freiheit eine Idee auszuwählen und diese wirklich umzusetzen. Das ist großartig, sollte man meinen. Es fällt jedoch vielen schwerer als gedacht. Ich kenne das Problem nur zu gut: Auch jetzt, da ich mit meinem Selbststudium, Bloggen für OneDayProfits und den Persönlichkeitsentwicklungsworkshops von ChallengeYourself mehr als ausgelastet bin, habe ich immer wieder Lust noch zusätzliche Ideen umzusetzen.
Ich habe in den letzen Monaten von erfahrenen Gründern gelernt, dass ein absolutes Commitment zu einer Idee dringend notwendig ist, wenn Du erfolgreich Gründen möchtest. Klar kannst Du – wie ich das auch lange Jahre getan habe – Dich an Deinen vielen Ideen erfreuen und sie in Deinem Kopf hin und herwerfen. Wirklich spannend wird es jedoch, wenn Du Deiner Idee wirklich Leben einhauchen willst und sie UMSETZT.
Eine Idee umzusetzen und ein Business aufzubauen braucht in der Regel Zeit. Das heißt für Dich, dass Du nicht noch nebenher an mehreren Projekten arbeiten solltest. Ein Nebenprojekt kann durchaus funktionieren. Startest Du zu viele Projekte auf einmal kann es jedoch leicht passieren, dass Du keines Deiner Projekt wirklich voranbringst und dann schnell die Lust verlierst und die Ideen fallen lässt.
Wenn ich an den Punkt komme, an dem ich mich nicht zwischen Ideen entscheiden kann, hilft es mir genau zu überlegen, inwiefern die Idee mit meiner Vision übereinstimmt. Außerdem frage ich mich, inwieweit mich die Umsetzung der Idee in einer Richtung weiterbringt, in der ich mich weiterentwickeln möchte.
Ein Beispiel: Mit den Seminaren von ChallengeYourself mache ich bei jedem Workshop ungemein tolle Erfahrungen. Ich lerne nicht nur den Workshop im Vorfeld zu organisieren, sondern ihn auch eigenverantwortlich durchzuführen. Ich bin verantwortlich für die Inhalte und alles was während des Workshops passiert. Ich weiß, dass die Teilnehmer eine gewisse Erwartungshaltung haben, was mich anspornt den bestmöglichen Workshop zu geben. Durch die Beschäftigung mit dem Thema „Komfortzone“ und der Konzeption des Workshops lerne ich ungemein viel dazu und entwickle mich weiter. Mit jedem einzelnen Workshop erweitere ich meine Komfortzone. Im Rahmen des Workshops habe ich die Möglichkeit mein Wissen an andere Menschen weiterzugeben. Außerdem sehe ich, wie Menschen Impulse und Gelerntes aus dem Workshop in ihr eigenen Leben integrieren. Das motiviert mich. Darum setze ich das Projekt fort.
3) Das Tool, das Dir bei Deiner Entscheidung hilft
Zu den Entscheidungshilfen, die ich Dir schon gegeben habe, möchte ich Dir ein ganz einfaches Tool an die Hand geben, das ich aus Chris Guillebeau´s The 100$ Startup
geklaut habe.
Es ist super einfach und Du erhältst am Ende eine kleine Tabelle. Chris legt Wert darauf, dass Du Dir noch vorher die folgenden Fragen stellst:
1. Hast du ein klares Produkt oder einen Service?
2. Kennst du Menschen , die es kaufen werden? Oder weißt du wo du sie findest?
3. Hast DU eine Möglichkeit wie Leute dich bezahlen können?
Wenn Du diese drei Fragen positiv beantwortet hast, kannst Du loslegen:
Zuerst schreibst Du untereinander ganz links an den Rand alle Deine Ideen, die Du gerne umsetzen würdest. Danach verteilst Du für jede Idee Punkte in den Bereichen „ Einfluss“, „Einsatz“, „Profitabilität“ und „Übereinstimmung mit Vision“.
- „Einfluss“: Wie viel Einfluss wird Dein Projekt ausüben?
- „Einsatz“: Wie aufwendig ist das Projekt, wie viel (vor allem Zeit) muss Du investieren – In diesem Fall gilt: Je niedriger der Score desto höher der erforderte Einsatz
- „Profitabilität“: Wie viel Geld wird das Projekt einbringen?
- „Übereinstimmung mit Vision“: Inwiefern stimmt das Projekt mit Deiner Vision überein – dazu habe ich mich ja oben schon ausgelassen.
Du vergibst jeweils Punkte von 1-5, je höher die Zahl, desto besser. Am Ende addierst Du die Zahlen einfach auf und die Idee mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Hier ein Muster, wie das aussehen kann:
Einfluss | Einsatz | Profitabilität | Übereinstimmung mit Vision | Summe | |
Idee 1 | |||||
Idee 2 | |||||
Idee 3 | |||||
Idee 4 | |||||
Idee 5 |
Bei Fragen kannst Du Dich gerne an mich wenden – benutze dazu auch gerne die Kommentar-Funktion, dann haben alle etwas davon.
Fazit
Überlege Dir gut, ob eine Idee mit Deiner Vision übereinstimmt! Frage Dich, ob Dich die Umsetzung dieser konkreten Idee in eine Richtung bringt, in der Du Dich weiterentwickeln möchtest. Sei ehrlich mit Dir. Ist das der Fall, dann stehen die Chancen gut, dass Du genug intrinsische Motivation aufbringen wirst, um das Projekt erfolgreich umzusetzen. Lies das Buch „The 100$ Startup“ (auf Deutsch: „Start-up!: Wie Sie mit weniger als 100 Euro ein Unternehmen auf die Beine stellen und Ihr eigener Chef werden“) und beschäftige Dich intensiv mit der Entscheidungsmatrix von Chris, die Du unter dem Punkt 3) in diesem Beitrag findest.
Mehr Buchempfehlungen findest Du in: Meine Must-Read-Buchempfehlungen für Gründungsinteressierte.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Projekt und freue mich über Deinen Kommentar!
Bild: kevin dooley
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Sehr schöner Artikel Ben! Hast du auch noch Tips zur Erarbeitung der „Vision“?
Es kann gut sein, dass Du Deine Vision nicht konkret in Worte fassen kannst. Im Endeffekt steckt die Vision aber in Dir drin, Du musst ihr nur genug Raum geben :) Fragen, die Du Dir beispielsweise stellen kannst sind: Welchen Beitrag möchte ich zur Gesellschaft leisten? Was möchte ich positiv verändern? Was kann ich verändern?
Hi Ben, da bin ich auf jedn fall deiner Meinung. Die Vision ist nur ein Gefühl ein Drang etwas zu tuen. Gefühle sind keine Ding sondern finden in Ihnen nur Ihren Ausdruck.
Ein schönes Werkzeug was mir geholfen hat ist das sammeln von Bildern die mich irgenwie berühren.
VISIONS COLLAGE
1:Ordneranlegen
leg dir einfach einen Ordner an in den du alle Bilder hinen speicherste die dir irgendwie gefallen.
UNGEORDNET!!!!! ganz wichtig denn du willst muster in dir erkennen und keine vorgeben!
2:Regel beim suchen: denk mit dem Bauch nicht mit dem Kopf!
Denk nicht darüber nach ob sie nützlich sind, dir etwas bringen oder was du damit anfangen willst, bewerte Sie nicht sondern speicher sie einfach in deinem Vision´s Ordner ab. Wichtig dabei ist das Gefühl, nur daruaf kommts an, das muss passen.
Es muss dieses, „boar cool das will ich haben“ oder ein „wow das will ich machen“ Gefühl sein, kann aber auch nur völlig vage sein.Es fühlt sich in etwa wie ein kribbeln im Bauch an das man hat wenn man ein hübsches Mädchen/Jungen sieht das/den man mag.
3: Bilderquellen fidnen
An Bilder kommst du einfach über die Bildersuche bei google zu bestimmten Themen die dir einfallen, oder wie ich es immer gemacht habe. Ich bin bei Facebook durch Bilderalben von links gegenagen.
Zum Beispiel habe ich dort nach eco design gesucht und bin die bilder dort duch gegangen oder bin den posts von freunden zu alben gefolgt. Denk aber immer daran das die Bilder nur für dich sind und du sie nicht komerziell nutz odeanderweitg rechte verletzt. Solange du sie nur für dich nutzt ist das ales kein Problem.
4: Analysieren
ZYKLEN-finden
Wie findest du nun die Visoin in deinem Bilder Chaos.
Deine Bilder sind zwar ungeordnet aber ganz simpel kannst sie ja nach datum chronologisch filtern.
Das war der sinn des ungeordneten abspeicherns.
An Hand der Chronologie findest du raus über welchen Zeitraum dich welche Themen beschäftigen.
Du findest raus ob sie dich in bestimmten Zyklen immer wieder beschäftigen oder ob sie nur einmal auftauchen und dann nie wieder.
THEMEN-finden
versuche auf einem Blatt papier, einer Datei im Ipad im Planer oder einem minde – map programm
für deine Bilder in Themen zusammenzufassen. Wenn du die Bilder betrachtest, frag dich was dich an den Bildern fasziniert hat. Waren es die Farben, die dich an etwas erinnern. Löst das Bild bei dir Gefühle aus die dir wichtig sind. Sind es die Gegenstände die Abgebildet sind oder Situationen und und und…..hier gibt es nichts was dir jemand anders sagen kann. Dieser Teil ist der spannendste Teil, hier gehst du auf die Reise in deine Innere Welt.
ROLLENSPIEL
Wenn du bisher dachtest du kennst dich, vergiss es bitte einfach stell dir vor du bist Sherlokholmes! Dein Kopf ist hingegen Lestrart der oberflächliche Scotlandyard Polizist der immer voreilige Schlüsse zieht! Genau wie Holmes hast du den Fall zu lösen, die Suche nach der Vison. Genau wie er musst du dir die einzelteile zusammensuchen und sie miteinander vergleichen, hinterfragen bewerten, anordnen und wieder neu ordnen.
Der Hintergrund dabei ist, dass das was du über dich denkst nicht unbedingt nur deine eigenen Gedanken sind. Es sind oft Erziehungsmuster, gesellschaftsmuster usw. die aber oft nicht deiner Vision entsprechen oder ihr sogar entgegestehen (wenn du auf sowas triffst hast du deinen Blockaden gefunden und davon gabs bei mir nich nur eine ;-) ).
5: Visionen zum Ausdrucken, advanced Analysieren
Wenn sich bei dir dann schon bestimmte Richtungen heraus gebildet haben und du dir immer sicherer wirst, und das wirst du dabei, kannst du darin über gehen auf den Bildern deine Gefühle oder ideen direkt zu notieren. Ich habe dabei Paint her genommen um meine Ideen direkt auf ein Bild zu scribbeln.
Ich hab nen dicken Pinsel eingestellt, weisse Farbe gewählt nene Hintergrund gemacht und mit kurzen Worten darauf geschrieben welche Idee das Bild bei mir ausgelöst hat oder für Welche Idee das Bild bei mir steht.
Diese Bilder dann als Kopie in einem separaten Ordner gespeichert der den Titel des Jeweiligen Themas hat. Zum Beispiel der Ordner selbst gemachte Möbel, Grafikdesign, Startups, Firmenidee, Reise oder vielem Mehr hat.
Fazit:
Wenn man nur drei Bauklötze hat lassen sich keine Schlösser damit bauen.
Um etwas zu entwickeln gibt es im Design, aus dem ich komm, immer die Phase der Recherche, oder des Facten sammelns. Die meisten Menschen die ich kennen gelernt habe machen es kaum oder gar nicht wenn es um ihren Lebenstraum geht. Eine Vision bedeutet etwas zu entwerfen, zu designen, doch ohne Grundlagen geht das nicht. Ohne Grundlagen bzw ohne deine Bauklötze belibt dir wenig Möglichkeiten.
Sammel dir also viele kleine Bauklötze um dir deinen Traum zu bauen.
weiterführendes:
Barbara Sheer hat sich mit dem Thema gut beschäftig Visionen bzw Träume überhaupt zuzulassen.
http://www.amazon.de/musst-nicht-entscheiden-tausend-Tr%C3%A4ume/dp/3423347406/ref=sr_1_3/278-1499705-4249631?ie=UTF8&qid=1378216647&sr=8-3&keywords=barbara+sher
Wow, danke für den ausführlichen Kommentar!
Hallo Ben
Danke für den situativ super passenden Artikel ;)
Aber was genau meinst Du bzw. Chris Guillebeau mit „Einfluss“? Einfluss des Projektes worauf? Auf mich, auf die Gesellschaft, auf meine Wettbewerber, auf …?
Lieben Gruß/
Heiko
Hey Heiko! Danke für Deinen Kommentar!
Am besten erklärt ist das an einem Beispiel: Nehmen wir an, Du möchtest entweder einen Workshop geben oder ein Buch schreiben und kannst Dich nicht entscheiden. Mit dem Workshop erreichst Du je nach dem vllt. ca. 20 Personen pro Workshop. Mit dem Buch jedoch kannst du Hunderte oder sogar Tausende auf einmal erreichen, wenn es erst mal fertig ist. Nach dem Kriterium „Impact“ würde somit das Buch gewinnen.
Danke Ben, das ist guter Input! Interessant zu diesem Thema finde ich die Ansichten von Anthony Robbins. Er beschreibt in seinem Buch Awaken the giant within die grundsätzlichen Beziehungen zwischen unseren Werten, Zielen, und aktuellem Handeln. Absolut lesenswert!
Sehr gerne, Max!
Anthony Robbins steht bei mir auf der Lese-Liste ;) Und kommt auch bald auf meine Buch-Challenge-Liste (http://anti-uni.com/buch-challenge-2014/).
Beste Grüße und danke für den Tipp!
Ben