Geschäftsideen: Mythen und die Mär von der perfekten Idee

Geschäftsideen: Mythen und die Mär von der perfekten Idee

Um Geschäftsideen ranken sich viele Mythen und es gibt viele komische Vorstellungen dazu, wie man Ideen findet, was man macht, wenn man eine Geschäftsidee gefunden hat, und was es braucht um eine Geschäftsidee in ein erfolgreiches Business umzuwandeln.

Da ich immer wieder auf verschiedene Mythen gestoßen bin, was Geschäftsideen angeht, möchte ich hier kurz abrechnen.

Die „Secrecy“-Verschwörung oder „Ich kann nicht über meine Geschäftsidee reden“

Immer wieder kommt man mit Gründern und solchen die es mal werden wollen in Kontakt und sie können nicht über ihre Idee sprechen.

Nein, nicht weil sie stumm sind. Das könnte man verstehen. Sondern weil sie glauben, dass ihnen jemand ihre tolle Idee klaut. Das ist tragisch. Nicht so sehr, weil ich dann nicht dazu komme ihre tolle Idee zu klauen, sondern weil die meisten der Ideen zum Scheitern verurteilt sind. Und zwar nicht per se, sondern weil:

  1. Man über seine Ideen sprechen sollte. Nur so kann man Feedback von potentiellen Nutzern und Interessenten bekommen. Wer für sich alleine entwickelt, ohne den Markt regelmäßig zu fragen, ob es in die richtige Richtung geht und ob die anvisierte Zielgruppe das Produkt wirklich kaufen würde, der entwickelt vermutlich am Markt vorbei.
  2. Die meisten Ideen gibt es schon. Höchstwahrscheinlich gibt es irgendwo auf der Welt schon ein, zwei oder ein dutzend Teams, die genau an Deiner Idee arbeiten. Zumindest würde das nicht sonderlich überraschen. Grundsätzlich ist das aber auch gar kein Problem. Wo es Geld zu verdienen gibt, da gibt es in der Regel mehrere Unternehmen, die versuchen den Markt anzugehen. Und selbst wenn es die Idee noch nicht gibt, so gibt es doch trotzdem schon immer irgendwie Konkurrenzprodukte. Ein wahnsinnig neues interessantes Produkt, welches ein tolles Entertainment Erlebnis verspricht, ist zwar vielleicht neu und einzigartig aber es konkurriert trotzdem mit dem Fernseher, Spielekonsolen und dem Computer. Ja, es konkurriert sogar mit meinen Freunden, denn auch mit denen kann ich mich blendend unterhalten. Deine Idee zu teilen und von anderen Personen Feedback einzuholen, trägt also vermutlich kaum dazu bei, dass Du eine einzigartige Idee der Öffentlichkeit preis gibst.
  3. Auf die Umsetzung kommt es an. Ideen gibt es wie Sand am Meer. Das Problem ist: Die meisten Menschen wissen nicht genau, wie sie gute Ideen umsetzten können. Von daher ist es völlig irrelevant, wer die Idee hat. Es kommt darauf an, ob Du sie umsetzen kannst. Es ist viel entscheidender zu wissen, wie man Ideen realisiert, als wirklich tolle Ideen zu haben, nicht zu wissen, wie man sie angehen kann und dann auch noch auf der Idee zu glucken, weil man Angst hat, dass sie einem geklaut wird.

Schützenswertes gehört geschützt und schnell umgesetzt. Ein Gebrauchsmusterschutz kann man zum Beispiel für wenig Geld schnell beim Deutschen Patent und Markenamt anmelden http://www.dpma.de/gebrauchsmuster/.

Millionen, Milliarden, Geo-tags und andere Hypes

In den letzten Jahren habe ich immer wieder von Freunden, die viel in der Berliner StartUp Szene unterwegs sind, gehört, dass hier und da und dort Millionen investiert wurden.

Es freut mich für die StartUps die Geld erhalten. Und ich gönne es den Gründern und Investoren, wenn sich die ‚Investition‘ auszahlt.

Was mich aber schon immer sehr gewundert hat, ist dass die meisten StartUps kein oder kaum Geld verdienen. Und wenn sie Geld verdienen, dann sind sie trotzdem nicht profitabel. Ich bin vielleicht völlig verrückt aber ich dachte immer, dass ein Unternehmen mehr Geld einspielen sollte, als es ausgibt.

Nun gut: Ich verstehe, dass viele Unternehmen erst investieren müssen, um Marktanteile zu sichern und dann profitabel zu werden. Das kann ich noch verstehen.

Aber es gibt auch viele StartUps, die gar nicht erst damit beginnen zu versuchen Geld zu verdienen. Zum Teil schaffen es die Gründer noch das StartUp zu verkaufen, bevor es Pleite geht. Die heiße Kartoffel schnell jemand anderem in die Hand zu drücken, wird dann auch noch gefeiert. Insbesondere, wenn die Gründer mit Millionen nach Hause gehen.

Das Fazit für mich: Man sollte sich mehr auf sein eigenes Business konzentrieren und gute Lösungen bauen, die Menschen auch tatsächlich kaufen wollen. Das ist in meinen Augen sinnvoller, als sich ständig die News anzuschauen und über die absurden Investitions-und Kaufsummen zu staunen.

Manchmal ist es völlig okay, nicht das zu machen, was die anderen machen.

Das gilt übrigens auch für Geschäftsideen. Alle machen was mit Geo-tags und location-based Services? Dann gibt es mit Sicherheit einfachere Märkte, in die man gehen kann. Jenseits des Hypes zu denken, ist ein meinen Augen eine weise Politik.

Die Mär von der perfekten Geschäftsidee

geschäftsideen - 3

Viele Menschen suchen nach einer Geschäftsidee. Am besten nach einer perfekten. Bevor sie nicht die perfekte Idee gefunden haben, möchten sie gar nicht erst beginnen etwas umzusetzen.

Ich halte das nicht für klug. Zumindest, wenn man noch nie zuvor etwas gegründet hat und die Erfahrung im Aufbau eines Unternehmens fehlt.

Klar, eine sehr gute Geschäftsidee zu haben, ist hervorragend. Aber die meisten Personen wüssten gar nicht, wie sie eine sehr gute Geschäftsidee umsetzen und groß machen. Es sei denn, sie haben schon in anderen Unternehmungen Erfahrungen gesammelt. Und die Erfahrungen kann man jetzt sammeln, indem man sich an einer ‚kleinen‘ Geschäftsidee versucht.

So kannst Du schon mal lernen, wie man Bootstrapping richtig macht, wie man ohne Geld Marketing bekommt, wie man PR in deutschen Medien erhält, wie man seine Webseite baut, wie man Partnerschaften aufbaut und so weiter.

Wenn dann die Knaller-Geschäftsidee vor Dir steht, dann weißt Du, wie Du sie angehen kannst und bist nicht nur ratlos. Frag Dich folgendes: Wenn Du die Idee zu Dropbox gehabt hättest, hättest Du gewusst, wie Du sie umsetzt? Oder die Idee Airbnb zu gründen? Oder die Idee für Groupon? Oder die Idee für Virgin Music oder Apple oder Google oder Amazon oder eines von anderen tausend Unternehmen? Meine Vermutung ist: Nein.

Also wenn Du jetzt noch nicht das Wissen hast, um eine Hammer-Idee umzusetzen, warum übst Du dann nicht einfach um Dich für die perfekte Idee vorzubereiten und bereit zu sein, wenn sie kommt.

Nachdem ich mich hier über einige StartUp Mythen und Fehleinschätzungen ausgelassen habe, die meiner Meinung nach immer noch stark verbreitet sind, würde ich im nächsten Artikel über das Geschäftsideen finden schreiben und wie Du 100 Geschäftsideen an einem Wochenende findest.

Wenn Dir der Artikel gefallen hat, dann freue ich mich auf Dein Kommentar oder Dein ‚Like‘. Gerne nehme ich auch Anregungen zu weiteren verbreiteten Geschäftsidee Mythen auf und ergänze dann den Artikel. Hier kommst Du zurück zur Übersicht der Geschäftsideen-Artikelserie.

Thomas

Bilder: familymwr und andresfranco.net

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Thomas unternehmerische Leidenschaft gilt vor allem Social Businesses und Unternehmen mit klarem positivem gesellschaftlichem Impact. Thomas hat verschiedene StartUps mit gegründet und ist für Guts for Change mit dem Fahrrad von Berlin nach Indien geradelt. Er ist immer für Abenteuer und spannende Herausforderungen zu begeistern. Folge Thomas auf Twitter, Facebook oder Google+