Reisen und gleichzeitig arbeiten? – So geht´s!
Reisen und Arbeiten zur gleichen Zeit – geht das?
Arbeiten, nach Hause zu gehen, dann schnell die Einkäufe zu machen, zu Abend zu essen, noch ein wenig fern zu sehen und anschließend ins Bett gehen…
So kann es schon mal gehen – Tag ein, Tag aus und die einzige Linderung sind die Wochenenden und vor allem der Urlaub.
Endlich einmal für zwei Wochen nicht morgens zur Arbeit gehen und langweilige Aufgaben abarbeiten müssen.
Endlich keinen Chef sehen müssen, der einen schief anguckt, sobald man nicht produktiv genug aussieht…
[Tweet „Für die meisten Menschen ist es ein entweder – oder.“]
- Entweder, ich muss den ganzen Tag arbeiten – oder ich fahre in den Urlaub und liege am Strand.
- Entweder, ich muss bin gestresst auf der Arbeit – oder ich mache mein Handy aus und tue einfach gar nichts.
Reisen und gleichzeitig arbeiten – wie es gelingen kann
Ich kenne Selbstständige (darunter mich selbst), die um die Welt reisen und dabei arbeiten.
Ich habe einen Angestellten kennengelernt, der bei einer irischen Firma angestellt ist, der in Polen lebt und den ich aber während seiner Arbeitszeit für zwei Wochen in Barcelona getroffen habe.
Außerdem kennen inzwischen bestimmt einige die Geschichte eines Amerikaners, der seine komplette Arbeit nach China ausgelagert hat und tagsüber die Dinge getan hat, auf die er Bock hatte.
Es ist also nicht nur schwarz und weiß und ich werde Dir hier aufzeigen, wie Du mit ein paar Schritten, eine Kombination aus Arbeiten und Reisen erzielen kannst.
So kannst Du es hinbekommen, nicht täglich ins Büro zu müssen und Dein Leben deutlich flexibler zu gestalten.
Hier muss ich allerdings einschränken, dass flexibles Arbeiten, von irgendwo auf der Welt, leider nicht möglich ist, wenn Du einen handwerklichen Beruf ausübst. Wenn Du also tagtäglich vor Ort sein MUSST, Du aber gleichzeitig sehr viel Wert auf diese Freiheit legst, dann musst Du Dir wohl einen anderen Beruf suchen oder es so akzeptieren. Wenn Deine tägliche Arbeit jedoch am PC stattfindet, solltest Du keine Probleme haben, mehr Flexibilität zu erzielen.
Die Schritte zur mehr Flexibilität
Wenn Du bereits selbstständig bist und nur mit Deinem PC arbeitest, na dann auf in den „Urlaub“!
Wenn Du jetzt denkst ich habe das Geld nicht, dann denke noch einmal. Es gibt Länder wie Marokko, Bulgarien etc., wo Du sehr günstig leben kannst.
Du gibst dort für den gleichen Lebensstandard deutlich weniger Geld aus und auch die Flüge dorthin sind mehr als bezahlbar. In der Zwischenzeit kannst Du auch noch Deine eigene Wohnung vermieten und reduzierst so Deine Fixkosten.
Ich selbst bin gerade auf den Philippinen und brauche hier vor allem eine gute Internetverbindung. So kann ich auch weiterhin – genau wie von Deutschland aus – an meinen Projekten arbeiten.
Nur eben in der Sonne, mit der Möglichkeit ab und zu ins Meer oder den Pool zu hüpfen.
Du bist angestellt? – kein Problem!
Wenn Du allerdings (noch) als Angestellter arbeitest, brauchst Du natürlich zuerst einmal eine Einigung mit Deinem Chef, um flexibel arbeiten zu können.
Wie aber bekommst Du diese?
Prinzipiell kann es Deinem Chef ja erst einmal egal sein, ob Du aus dem Büro oder von zu Hause arbeitest – solange Du mindestens genau so produktiv bist.
Das Einzige was ihn interessieren sollte, ob Du einen guten Job machst.
Im Büro hat er allerdings mehr Kontrolle über Deine Arbeit. Deshalb halten viele Chefs an Büroarbeit fest.
Wenn Du ihn aber davon überzeugen kannst, dass Du zuhause mindestens genau so effizient arbeitest wie im Büro, spricht theoretisch für Deinen Chef ja nichts dagegen, dass Du von zuhause aus arbeiten darfst.
Schrittweise zu mehr Freiheit im Berufsalltag
1. Probeweise einen Tag von zu Hause aus arbeiten
Mache Deinem Chef klar, warum ein Tag Homeoffice Dir sehr viel bedeuten würde und versprich ihm, dass Du dort mindestens so produktiv sein wirst, wie im Büro.
Um ihm ein „ja“ einfacher zu machen, versprich ihm ihn nachverfolgen zu lassen, was Du in der Zeit zuhause schaffst. Versprich ihm Rechenschaft über Deine Arbeit.
Und sage ihm zu, dass er den Versuch sofort abbrechen könne, wenn er damit nicht zufrieden sei. Wenn er Wert auf Dich als Mitarbeiter legt, wird er so sicherlich zustimmen.
2. Lasse Deinen Chef wissen, was Du an Homeoffice-Tagen geschafft hast.
Halte Dich an die Abmachungen. Schicke Deinem Chef nach jedem Arbeitstag im Homeoffice eine kurzes Update, wie Du voran gekommen bist. So schaffst Du Vertrauen, auf das Du später aufbauen kannst.
3. Stelle sicher, dass Du an Homeoffice-Tagen effektiver arbeitest, als Du es im Büro tun würdest.
Wenn Du langfristig flexibel arbeiten dürfen möchtest, solltest Du so während Deiner Arbeitszeit dort deutlich mehr schaffen. Stelle also sicher, dass Du in der Zeit extrem konzentriert arbeitest.
Stelle alle Ablenkungen ab und konzentriere Dich komplett auf die Arbeit. Sei in der Zeit der beste Angestellt und mache Dich so unverzichtbar. Wenn Du es richtig machst, wirst Du so in sechs Stunden mehr schaffen, als in acht Stunden im Büro und hast sogar noch ein bisschen mehr Freizeit.
4. Beweise Deinem Chef, dass es tatsächlich gut für die Firma ist, wenn Du mehr von zu Hause aus arbeitest
Nachdem der Versuch für eine Weile gelaufen ist, solltest Du mit Deinem Chef ein Zwischenfazit ziehen. Lass ihn für sich feststellen, dass Deine Ergebnisse in der Zeit sogar noch besser geworden sind. Wenn er das zugibt, hast Du den ersten Schritt zu mehr Freiheit geschafft.
5. Erfrage Dir zusätzliche Tage zu Hause
Nachdem der erste Schritt gemacht ist, kannst Du nun Schritt für Schritt mehr Freiheit einfordern. Lass es zunächst zwei Tage Homeoffice werden, dann drei, dann vier…
Dabei ist es noch immer wichtig Deinem Chef die Sicherheit zu geben, dass Du tatsächlich arbeiten wirst. Er muss also weiterhin die Kontrolle behalten.
Mein Bekannter aus Barcelona zum Beispiel, hatte an jedem Morgen einen kurzen Skypecall mit seinem Chef, wo die Ziele des Tages durchgesprochen wurden. Dann hat er sich an die Arbeit gemacht und am Abend kurz berichtet. Dazwischen hat er machen können was er wollte, so lang er am Abend gute Ergebnisse geliefert hat.
So hat er in der Regel einige Stunden am Tag effizient gearbeitet. Der große Unterschied war allerdings, dass er dabei nicht in einem stickigem Büro saß, sondern draußen am Pool. Die Mittagspause hat er nicht in der Kantine verbracht, sondern ist in den Pool gesprungen und hat sich ein Eis am Strand geholt und Abends ist er nicht erschöpft nach Hause gekommen, sondern hat mit uns noch entspannt ein Bier in der Bar getrunken.
Er hat es also geschafft, sich maximale Freiheit zu erarbeiten, indem er seinem Chef bewiesen hat, dass er zuverlässig ist und indem er weiterhin gute Arbeit abliefert.
Wenn Du auch von mehr Freiheit träumst, aber nicht die Sicherheit Deines Jobs aufgeben möchtest, versuche es doch mal. Homeoffice wird auch in Deutschland immer akzeptierter und schlussendlich kann sich Dein Arbeitgeber so sogar noch einen Platz im Büro einsparen.
Viel Glück bei Deinem Versuch!
P.s.: Die inspiration für diesen Artikel ist über die letzten Wochen entstanden in denen ich viele Menschen getroffen habe, die erfolgreich von „unterwegs“ arbeiten. Bezüglich der Action-Steps hat mir Die 4-Stunden-Woche von Tim Ferriss Inspiration geliefert.
Noch ein anderer Hinweis: Eine andere Meinung zu diesem Thema hat Tim von earthcity – seinen Artikel findet ihr hier.
Bilder: Giorgio Montersino und Horia Varlan
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Kalle
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Die Idee klingt erstmal verlockend. Aber so ganz unkompliziert ist es auch nicht, die eigene Wohnung unterzuvermieten. Der Vermieter muss es erstmal genehmigen, dann ist die Frage wohin mit den Möbeln und man muss jemanden finden, der eine Wohnung vorübergehend mieten will und dem man vertraut, dass man die Wohnung nachher in einem guten Zustand vorfindet.
@Eva: Klar ist es nicht einfach. Wenn du aber das Ziel hast, dann schaffst du es auch in 1-2 Jahren. Die Wohnung ist eigentlich das geringste Problem. Einen Job zu finden in den man als Digitaler Nomade arbeiten kann – das ist die challenge.
Ab 21sten Januar bin ich mit meinem Laptop auf Gran Canaria…:-)
Hallo Kalle,
danke für den interessanten Beitrag. Gibt es eigentlich wieder was neues, bzgl. der Termin für den Idea Camp? Sollte ja laut der Internetseite im Frühjahr 2014 passieren.
Interessiert bestimmt auch die anderen hier…;)
Gruß
AD
Hi Eva,
je nachdem wo Du wohnst, kannst Du Deine Wohnung sehr schnell vermieten. Bei mir hat das nicht einmal eine Woche gedauert. Das musst Du natürlich mit Dir selbst ausmachen, aber ich habe meinen Vermieter einfach nicht gefragt und er wird es wohl nie herausfinden.
Den Zwischenmieter habe ich mir natürlich angeschaut und er hat eine Kaution gezahlt, die mögliche Schäden abdeckt. So konnte ich mein Zimmer einfach so lassen wie es ist, habe nur ein paar persönliche Sachen weggeräumt.
Nimm das Risiko vielleicht einfach mal auf Dich und ich denke Du wirst fast immer gute Erfahrungen damit machen.
Viele Grüße vom Strand auf den Philippinen
Hi Andy,
zu dem konkreten Termin kann ich Dir hoffentlich morgen ein genaues Datum nenne, da wir heute ein Treffen haben, wo wir das besprechen wollen. Ich melde mich noch einmal, sobald wir da eine Entscheidung getroffen haben.
Cheers
So, jetzt haben wir uns auf einen Termin geeinigt. Die Einzelheiten müssen wir allerdings noch besprechen. Wir wollen unser nächstes Event laut Planung am 15./16.03. machen. Details werden wir die Tage bekannt geben.
Viele Grüße
Super Idee! Ich farge mich nur, wie motiviert ich wirklich zum Arbeiten wäre, wenn ich morgens irgendwo mit Meerblick aufwache. ;-) Da hat man doch eher Urlaubsgefühle. Aber den Feierabend dann am Meer oder sonstwo zu verbringen ist schon ein sehr schöner Gedanke.
Hi Sandra,
ich mache es gerade so, dass ich mir eine Arbeitsroutine habe, sodass ich bis zum Mittagessen schon ein paar Stunden gearbeitet habe. Ich stehe also um 7 Uhr auf, gehe zu meinem Arbeitsplatz direkt am Meer und arbeite bis zum Mittagessen. Das sind dann schon ein paar Stunden. Dann gehe ich gemütlich Mittag essen, an den Strand oder unternehme etwas in der Umgebung. Abends kann ich dann noch einmal ein bisschen arbeiten und es fühlt sich trotz der paar Stunden Arbeit am Tag wie die reinste Erholung an. Dafür gehe ich zwar auch nicht jeden Abend feiern oder ein Bier trinken, nutze aber das ganze Tageslicht.
Ich glaube, sowas kann man vorher nicht wissen, sondern muss es einfach ausprobieren.