Zum erfolgreichen Unternehmer durchs BWL-Studium?
Machen mehr BWL-Studenten mehr erfolgreiche Unternehmer?
In diesem Artikel beschäftige ich mit der Frage, ob der Weg an die Uni heute noch der Königsweg ist, wenn Du Deinen Interessen folgen möchtest. Vor allem jedoch dann, wenn Du selbstständig arbeiten und nicht ewig in ein Angestelltenverhältnis nöchtest. Ich denke, dass „Machen“ und Selbststudium eine viel effektivere Alternative sein können. Zum Beispiel dann, wenn Du ein eigenes Unternehmen gründen möchtest. In diesem Artikel reiße ich verschiedene Themen kurz an, gehe auf den Begriff „Eliten“ und auf Trends ein und auch auf meinen eigenen Weg. Das Thema ist sehr umfassend und natürlich gibt es noch viel mehr zu sagen, als das was dieser Artikel enthält. Dennoch ist dieser Artikel ein guter Anfang. Ich möchte vor allem zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Action!
„Eliten“ – ein kurzer Ausflug
In meiner ersten Startup-Kolumne habe ich ja schon ein wenig über mich erzählt. Ich habe 2010 als fünftbester meines Jahrgangs Abitur gemacht. Danach habe ich drei Praktika in Unternehmen und in einer Kanzlei gemacht. Ende 2010 begann ich mein Jura-Studium an einer renommierten und fordernden Hochschule in Hamburg. Wenn ich sonst über meine Zeit an der Bucerius Law School erzähle, benutze ich oft das Wort „Elite-Uni“. Meist tue ich das, um einen stärkeren Kontrast zu dem herzustellen, was ich jetzt mache. Denn jetzt versuche ich einfach Sachen zu machen, die mir Spaß machen (zum Beispiel Geschäftsideen testen und Projekte starten) und mir Dinge im Selbststudium selbst beizubringen.
Diese „Macher-Philosophie“ verbindet mich sehr stark mit einem tollen Umfeld, das ich hier in Berlin gefunden habe. Im Creative Loft arbeite ich mit tollen Menschen, die einen alternativen Lebensentwurf und eine Vision haben. Hier sitzen Reiseblogger, Entrepreneurship-Consultants, Coaches und kreative Köpfe, die an ihren Ideen und ihrem Business arbeiten.
Nachdem die große Eliten-Empörung in den Medien abgeebbt scheint, höre ich in letzter Zeit wieder verstärkt das Wort „Eliten“. Was sind überhaupt „Eliten“? Sind „Eliten“ Menschen, die rein fachlich eine gute Ausbildung genossen haben? Oder Menschen, die aus einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht stammen? Oder Menschen, die Vorbilder sind für andere?
Ich finde das Thema Eliten daher interessant, weil es zeigt, dass sich Menschen Gedanken machen darüber wie Menschen aussehen, die unsere Gesellschaft nach vorne bringen. Es bewegt Menschen, wenn sie sich über die Zukunft unseres Landes Gedanken machen und darüber, wie unsere Gesellschaft und deren führende Persönlichkeiten in Zukunft aussehen werden. Und da ich es generell gut finde, sich darüber Gedanken zu machen greife ich das Thema hier kurz auf.
Kann man Eliten ausbilden?
Eine Frage, die mich schon seit längerem umtreibt: Kann man „Eliten“ wirklich „ausbilden“? Haben Unis das Recht sich „Elite-Uni“ zu nennen? Sehr oft habe ich schon Unis gesehen, die einen Slogan ähnlich diesem verwenden: „Wir bilden die Elite von morgen aus“. Ich sehe das sehr kritisch. Denn für mich gehört zu „Elite“ noch viel mehr, als nur eine gute universitäre Ausbildung. Zur Elite gehören für mich Menschen, die vorweg gehen, die andere Menschen inspirieren, die authentisch das leben, wofür sie stehen.
Ich frage mich, ob wir mit noch mehr „Exzellenz-Initiativen“ und mehr „Elite-Unis“ auch wirklich mehr „Eliten“ hervorbringen werden. Und ob wir mit einem noch verschulteren System und immer volleren Bachelor-Curricula auf dem richtigen Weg sind – zu mehr studentischer Exzellenz und vor allem: zu mehr Innovation und Kreativität. Was denkst Du?
Damit möchte ich es erst einmal gut sein lassen zu dem „Eliten-Thema“. Ein interessantes und sehr polarisierendes Buch zu dem Thema ist übrigens Gestatten: Elite: Auf den Spuren der Mächtigen von morgenvon Julia Friedrichs.
Nun aber: Zum erfolgreichen Unternehmer durchs BWL-Studium?
Ähnlich der Frage „Bringen mehr Elite-Unis auch mehr Eliten hervor?“ ist die folgende Frage: „Führen mehr BWL-Studenten zu mehr (erfolgreichen) Unternehmern?“
Gründung ist ja gerade ein wahnsinnig angesagtes und spannendes Thema in Deutschland. Alle wollen auf einmal Neugründungen und Innovation fördern. Accelerator-Programme, die Startups auf die Beine helfen wollen, sprießen überall nur so aus dem Boden. Und sogar die Politik hat das Thema „Gründung“ für sich entdeckt. Diese ganzen Programme sind auch erst mal schön und gut. Den jungen kreativen Köpfen, die gerne etwas bewegen möchten und die in einem trockenen BWL-Studium stecken, helfen diese Programme jedoch erst einmal recht wenig.
Genauso wenig wahrscheinlich, wie ihnen das BWL-Studium für eine Gründung weiterhilft. Denn Gründung – und das ist wohl mittlerweile „herrschende Meinung“ – kann man nicht „theoretisch lernen“. Gründung muss man „machen“, ja erlebt haben. Das gute alte „Learning by doing“.
Nun bieten einige Unis schon „Entrepreneuship“-Kurse oder sogar Spezialisierungen an. Das geht definitiv in die richtige Richtung. Dennoch bleiben diese Programme meiner Meinung nach oft noch zu theoretisch, unkonkret und praxisfern. Wenn Du tolle Programme in diesem Bereich kennst – lass es mich wissen!
Trends im Bildungsbereich
Das zunehmende Angebot an „Entrepreneurship-Studiengängen“ ist ein schönes Beispiel für den Trend zu mehr Praxisbezug im Studium – vor allem in Studiengängen, die mit BWL zu tun haben. Wirklich gut können diese Angebote jedoch erst dann sein, wenn sie erfolgreich Theorie mit Praxis verbinden und die Studenten wirklich zum „Machen“ bringen und nicht nur dazu einen 50-seitigen Business-Plan zu schreiben. Die beste Alternative zum Business-Plan ist meiner Meinung nach übrigens das Business Model Canvas.
Ein anderer großer Trend im Bildungssektor sind Online- und Fernstudiengänge. Die Universitäten haben erkannt, dass sie auch ortsunabhängig viele Studenten erreichen können. Online-Studiengänge bieten eine tolle Möglichkeit sich von zu Hause oder jedem Ort dieser Welt universitären Input zu holen. Das ist super, denn so spare ich mir nicht nur den Weg zur Uni sondern auch den Stress im überfüllten Hörsaal.
Ich denke, dass es in zehn Jahren normal sein wird, verschiedene Kurse online zu belegen – und auch Prüfungen abzulegen. Letztendlich werden wir Bachelor- und Master-Abschlüssen über Online-Universities erhalten können.
Im zweiten Teil, den ich übermorgen veröffentliche, werde ich auf ein alternatives Bildungsmodell eingehen. Außerdem werde ich über meinen eigenen Weg berichten und alternative Bildungswege erfolgreicher Persönlichkeiten anführen.
Nun die Frage an Dich: Was denkst Du? Wie siehst Du die jetzige Situation?
Mehr Infos bekommst Du auf meinem neuen Blog Anti-Uni.com – schau mal vorbei!
Bild: MiiiSH
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hallo ben, ich bin schon beim ersten satz gestolpert… „wenn Du Deinen Interessen folgen und Erfolg im Berufsleben haben möchtest“. Die Frage ist relativ einfach zu beantworten – dafür ist die Uni nicht der einzige Weg (der Königsweg schon, wenn man sich soziologische Studien anguckt). Aber wer hat gesagt, dass das Ziel der Uni ist? liebe grüße, anne
Hey Anne! Danke für Deinen Kommentar. Du hast Recht, wenn ich das jetzt lese kommt es mir auch ein wenig komisch vor. Liegt vielleicht daran, dass ich überall so Buchtitel lese wie „Erfolgreich durch…“ oder „Erfolgreich mit…“. In jedem Fall, war das eigentlich nicht die Formulierung auf die ich hinauswollte. Daher habe ich das jetzt angepasst. Es ging mir mehr um die Selbstständigkeit – also selbst entscheiden zu können was Du machst und womit Du Dein Geld verdienst. Ich denke jetzt passt die Formulierung besser. :)
Toller Text, Ben! Weiter so… Keep the spirit.
Thanks, man!