Wie schreibe und veröffentliche ich ein Buch?
Ein Gastbeitag von Elias Fischer von lebeblog.de. Elias Fischer ist Autor, Speaker und Coach. Er schreibt seit 2011 im LebeBlog über seine Erkenntnisse zu den Themen „bewusstes Leben“, „Der Sinn des Lebens“ und „Wer bin ich wirklich?“ Auf der Suche nach Sinn, innerer Zufriedenheit und Glückseligkeit, entlarvte sich in seiner bisherigen Welt so manches Ziel als Unglücksbringer. Seitdem er erkannt hat, wie jeder Mensch mehr Glück und Begeisterung in sein Leben bringen kann, ist es sein Anliegen, dieses Wissen weiterzugeben. Seine Erkenntnisse gibt er heute in Büchern, Vorträgen, Workshops und Coachings weiter. Sein bekanntestes Buch ist „Dinge, die ich gerne mit 18 gewusst hätte“.
Enter Elias: Mein Name ist Elias Fischer und in diesem Artikel möchte ich darüber schreiben, wie ich ohne Verlag Bücher als gedruckte Werke veröffentlicht habe und damit Geld verdiene. Heutzutage ist das nämlich kein großes Problem mehr und Verlage werden immer überflüssiger. Sie sind nur noch sinnvoll, um ein flächendeckendes Marketing zu haben. Dafür braucht man jedoch ein richtig gutes Buch, um vom Verlag akzeptiert zu werden. Der schnellere Weg ist: Do it yourself!
Schritt 1: Finde ein richtig geiles Thema
Damit du es schaffst, leere Seiten mit Wörtern zu füllen und damit das Interesse von anderen Menschen zu wecken, die das später lesen, brauchst du ein richtig geiles Thema, das dich im Herzen bewegt. Das Schreiben muss Dir richtig Freude bereiten und der Inhalt sollte anderen Menschen helfen, ein Problem zu lösen oder sie unterhalten.
Schritt 2: Übe das Schreiben
Als ich auf die Idee kam, ein Buch zu schreiben, war ich sehr ungeübt und hatte keinerlei Erfahrung darin. Jeden fertigen Text habe ich direkt Freunden und Bekannten gezeigt und sie um ihre Meinung gebeten. Durch dieses Feedback wurde mein Schreibstil immer besser. Auch das Lesen von Büchern gab mir einen tollen Einblick in verschiedene Schreibstile, die mich inspirierten.
Schritt 3: Gründe einen Blog
Gleichzeitig zum Schreiben des Buches habe ich meinen Blog namens „LebeBlog“ gestartet, in dem ich parallel Texte veröffentlicht habe. Das gab mir Übung und die Möglichkeit, ein Feedback von Lesern zu erhalten. Gleichzeitig konnte ich mir darüber eine Lesergemeinde aufbauen, die später natürlich auch daran interessiert war, mein Buch zu kaufen. Das hatte ich zu Anfang gar nicht bedacht, was für einen Schatz ich das ganze Jahr über großgezogen habe. Ich hatte einfach aus Leidenschaft geschrieben.
Um die Leserschaft zu erhöhen, macht es auch Sinn, die Texte für Suchmaschinen zu optimieren, in sozialen Plattformen wie Facebook und Google+ präsent zu sein und Gastbeiträge in anderen Blogs zu schreiben.
Schritt 4: Mache dich mit der Software vertraut
Später, wenn Dein Buch in den Druck geht, brauchst du 2 Dateien: Das Cover und den Buchinhalt. Den Buchinhalt kannst du mit jedem Textverarbeitungsprogramm gestalten. Ich empfehle OpenOffice. Das ist kostenlos und aus meiner Erfahrung einfacher zu bedienen als die Microsoft-Alternativen. Im Netz gibt es viele kostenlose Handbücher, welche Dir den Umgang damit erklären.
Du brauchst aber lange nicht alle Funktionen. Das Wichtigste ist, dass du mit den Text- und Seitenvorlagen umgehen kannst, sowie Inhaltsverzeichnisse, Kopf- und Fußzeilen einfügen kannst.
Schritt 5: Bilde dein Kapitelgerüst und beginne zu schreiben
Vorteilhaft kann es sein, wenn Du vor dem Schreiben weißt, welche Kapitel Dein Buch haben wird. Du fertigst also erst das Inhaltsverzeichnis an und beginnst dann mit dem Schreiben. Natürlich kann sich der Aufbau später noch ändern, ein roter Faden sollte jedoch vorhanden sein. Beginne zu schreiben!
Schritt 6: Buch lektorieren lassen
Hoffentlich hast Du vor dem Schreiben noch die Rechtschreibkorrekturhilfe von DUDEN in deinem Textverarbeitungsprogramm (OpenOffice) installiert. Diese ist nämlich um Längen hilfreicher, als die vorinstallierte Lösung. Damit ersparst du allen Menschen, die Deine Texte später korrigieren sollen, viel Arbeit.
Das Beste ist, wenn Du Dir einen Lektor suchst. Bei mir war zum Glück einer in der Lesergemeinde des Blogs, sodass ich das Lektorat umsonst bekam. Das Buch von Lesern, Freunden oder Verwandten korrigieren zu lassen ist nett, aber keine Alternative zu den Diensten eines Lektors. Den solltest du schon haben, wenn du ein anständiges Werk veröffentlichen willst.
Schritt 7: Cover gestalten (lassen)
Das Cover ist eine Grafikdatei, die du mit etwas Know-How selbst gestalten kannst. Dafür musst du jedoch eine weitere Software bedienen können: Ein Bildbearbeitungsprogramm wie z.B. Adode Photoshop. Wenn du keine Ahnung davon hast, würde ich Dir lieber empfehlen, einen Grafiker zu suchen, der das für Dich macht.
Schritt 8: Ab in den Selbst-Druck
Beim Druck gibt es 2 Wege ohne Verlag, wobei ich beide mit unterschiedlichen Büchern gegangen bin. Dies ist der erste Weg: Das Buch selbst drucken lassen. Hierbei nimmst du einfach Kontakt zu einer beliebigen Druckerei auf (die in Osteuropa sind billiger, z.B. Prime Rate) und verhandelst die Druckpreise pro Exemplar mit Deiner gewünschten Auflage.
Ich habe erstmal 50 Stück drucken lassen und die an meine Leser verteilt, um noch Feedback zu erhalten und Fehler finden zu lassen. Im Format DIN-A5 und 277 Seiten hat mich das Exemplar rund 3 Euro gekostet, also insgesamt 150 €. Je mehr Du bestellst, desto billiger wird der Einzelpreis.
Über einen eigenen Shop kannst Du Deine selbst-gedruckten Bücher an Deine wachsende Lesergemeinde verkaufen. Wenn Du sie nicht selbst verpacken und versenden willst, wendest du dich an ein Fulfilment-Unternehmen. Die machen das für Dich und bearbeiten sogar alle neuen Bestellungen (während du am Strand Teil 2 deines Buches schreibst).
Schritt 9: Ab in den Buchhandel
Wenn du die Vertriebsstruktur mit Druckerei und Fulfilment nicht selbst aufbauen willst, kannst du auch direkt oder parallel zu BOD gehen (bod.de). BOD kümmert sich zwar darum, lässt sich das aber natürlich auch bezahlen. Deine Marge (Gewinn) ist dadurch geringer. Hier musst du selbst rechnen, welcher Weg für dich besser ist. Der große Vorteil ist jedoch, dass dein Buch in den Buchhandelsindex kommt und somit in jedem Buchladen – online wie offline – bestellbar ist.
Fazit
Wenn du wirklich vorhast, ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, ist das ohne Probleme möglich, wenn du genügend Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen hast. Ich musste mich auch oft aufraffen, das Buch fertig zu schreiben. Ich habe es in einem Jahr nebenher geschrieben, mal ein paar Tage liegen gelassen, mal Tag für Tag nur daran geschrieben.
Ein Buch bietet zwar die Möglichkeit, ein passives Einkommen zu haben, für das man nicht viel tun muss, wenn es mal läuft. Dafür ist jedoch Bewerbung des Buches durch Marketing notwendig. Und wenn man es ohne Verlag macht, ist man selbst dafür verantwortlich. Selbst Lesungen zu veranstalten und sich um Beiträge in Zeitungen zu kümmern, gehört also auch dazu.
Und so wünsche ich Dir viel Erfolg mit deinem Buch!
Dein Elias
P.S.: Falls Du den Artikel hilfreich fandest, freue ich mich auf Dein Like und das Teilen des Artikels.
Bild: Dave Heuts
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Gastautor
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Super Artikel. Da kann man einige gute Impulse rausziehen, wenn man selbst ein Buch veröffentlichen will. Vielen Dank, Elias. Lese auch immer wieder gerne in deinem LebeBlog.
Lieber Elias,
das ist ein cooler, sehr hilfreicher Beitrag.
Ich hätte meinen Roman auch gern im Selbstverlag gemacht, aber da ich unter Pseudonym schreiben wollte, ging das nicht wegen Impressum und so.
Nun habe ich einen kleinen Verlag für ebooks in Hamburg gefunden. Und bin ganz stolz, dass meine Autobiographie nun online ist.
Super finde ich, dass du mit deinem blog eine echte Fan-gemeinde aufgebaut hast. Das ist nicht zu unterschätzen.
Außerdem bin ich durch deinen Beitrag hier auf das Feldenkrais-Video mit dem Baby gestoßen.
So ist es doch auch für uns Erwachsene noch:
wir probieren etwas aus, stoßen und an bestimmten Punkten im Leben ab und sind dann voller Euphorie, dass wir es geschafft haben.
Das Video ist einsame Spitze !!
Vielen Dank dafür.
Grüße aus Hamburg
Johanna
Mir hat der Beitrag auch sehr gut gefallen. Gibt sicherlich eine ganze Menge unbekannter Autoren da draußen. Und sicher noch mehr unbekannte, nie veröffentlichte Texte. Elias, kennst Du Platformen für Indie Schreiberlinge auf denen diese veröffentlichen können?