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Richtig werben für Dein Startup – der Mix macht´s!

Richtig werben für dein Startup

Auf der Plattform Kickstarter konkurrieren tagtäglich tausende Start-Ups um Gunst und Geld potentieller Nutzer. Der Mut zur Gründung eines Start-Ups wächst und wächst und damit die Zahl der Neugründungen. Das schafft vor allem eins: Konkurrenz. Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Menschen, die einmal Käufer werden sollen. Deshalb reicht nicht nur eine ausgefeilte Idee, auch das Marketing, insbesondere Werbung und PR, muss stimmig sein. Dabei ist es wichtig, möglichst schnell ins Schwarze zu treffen, denn: Das Budget ist anfangs klein, Fehlschläge können weniger gut verschmerzt werden.

Viele Gründer greifen heute natürlich gern auf Online-Maßnahmen zurück. Die sind oft kostengünstiger oder sogar kostenlos und erreichen eine große Masse potentieller Kunden. Doch so groß das Potential, so zahlreich sind Fehlerquellen und Risiken, mit denen man sich die Start-Up Werbestrategie gründlich verderben kann.

Eine kleine Einführung, wie du effektiv für dein Start-Up werben kannst.

Die Startup Idee präsentieren

Meist ist es ratsam, die günstigen Online-Kanäle erst auszureizen, bevor du beispielsweise teure TV-Werbung schaltest. Nicht nur für letztere ist vorher eine intensive Planungsphase vonnöten. In einer genauen Markt- und Zielgruppenanalyse stellst du fest

  • Wo sich das Start-Up zurzeit befindet (in der Regel kein oder kaum Bekanntheitsgrad)
  • Wo das Start-Up hin will
  • Ob es primär um Image-Aufbau oder Produktabsatz gehen soll
  • Wer die Zielgruppe ist
  • In welchen Kanälen sie sich aufhält
  • Welcher dieser Kanäle sich für das Unternehmen eignen
  • Was die Zielgruppe erwartet, was Faktoren für Interesse oder Kauf sind
  • Wie sie konkrete Ideen aufnimmt

All das kann zwar ein Marktforschungsinstitut ausfindig machen, das ist aber recht teuer. Kostengünstiger und nicht zwingend weniger aussagekräftig ist die selbstständige Durchführung der Analyse mittels qualitativer Methoden, also wenige, dafür umso intensivere Einzel-Interviews.

Langsam entsteht ein konkretes Bild, für wen, wo, mit was geworben werden muss. Nun kannst du beginnen, relevante Online-Kanäle abzugrasen.

Deine Homepage als Visitenkarte

Dreh- und Angelpunkt des Online-Marketings sollte deine eigene Homepage sein. Du solltest eine gute Domain kaufen oder mieten. Warum? Nun, viele kostenlose Hoster verwenden recht offensichtliche Hinweise auf ihr eigenes Produkt in den angebotenen Domains, was dann nicht sonderlich professionell erscheint.

Auf der Landing Page solltest du einen deutlichen Hinweis zur Anmeldung für den Newsletter einbauen. So kannst du interessierte Kontakte sammeln, vergrößerst dein Netzwerk und bindest Kunden, indem du sie mit interessanten Informationen versorgst.

König Content regiert weiter

Interessante Inhalte sind ein gutes Stichwort: Du solltest deine Kanäle in jedem Fall mit diesen versorgen. Hier bietet sich besonders ein eigenes Blog an. Darüber kannst du eine Community aufbauen und exklusiv mit interessantem Content und News füttern. Blogs bieten Platz für ausführlichere Inhalte, als soziale Netzwerke, die für kurze Beiträge geeignet sind, beziehungsweise zu deinem Blog und zur Homepage verlinken können und sollen.

Sieh deine Homepage als deine virtuelle Visitenkarte. Nimm dir Zeit für sie und lasse sie professionell designen. Früher oder später wird jeder Online-Kanal auf sie zurückführen. Im kleinsten Format beinhaltet sie die wichtigsten Kontaktdaten, bestenfalls stellst du dich und dein Unternehmen hier aber kurz und authentisch vor, machst auf dein Produkt neugierig und leitest dann beispielsweise auf den Online-Shop um.

  • Kosten-Check: Server, Domain, eventuell Bildrecht, Programmierung

Das Social Web: Ein bunter Baukasten, aus dem nicht jeder Stein passt

Facebook, Twitter, Xing, Google+, Instagram, YouTube – und das ist nur der Anfang. Du hast die Qual der Wahl bei diesen – mehrheitlich kostenlosen – Netzwerken einen Account für dein Start-Up zu erstellen. Zusammen mit den eigenen Kanälen und mit Hilfe der Corporate Identity bastelst du aus den passenden Bausteinen ein in sich stimmiges Online-Werbekonzept.

Sei keine Linkschleuder, liefere Qualität!

Die Auswahl der richtigen Netzwerke ist gar nicht so schwierig, wenn man bedenkt, dass sie alle sich hinsichtlich ihrer Möglichkeiten und ihres Publikums mehr oder weniger unterscheiden. Wen du genau ansprechen willst, hast du ja im Optimalfall bereits vorher geklärt.

  • Achtung: Jeder Social Media Kanal sollte einen gewissen Mehrwert haben, statt nur Inhalte deiner anderen Kanäle zu reproduzieren. Außerdem müssen die Kanäle und die dortige Community gepflegt werden, was zeitaufwändig ist und Personal beansprucht. Je mehr Kanäle, desto teurer wird es also, auch wenn die Anmeldung de facto kostenlos ist.
  • Lies dazu: 3 Gründe warum Social Media ein ernstes Thema ist

Bei Facebook breites Publikum ansprechen

Bei Facebook erreichst du ein breites Nutzerspektrum. Mittlerweile sind fast alle Altersgruppen dort mehr oder weniger stark vertreten, auch, wenn junge Nutzer dem Netzwerk vermehrt den Rücken kehren. Bist du mit deinem Start-Up im B2C Bereich angesiedelt, ist eine Facebook-Fanpage empfehlenswert. Nutzer zeigen gern, dass sie zu „ihrer“ Marke stehen und wollen gern derjenige sein, der beim „Next Big Thing“ zuerst auf „Gefällt mir“ gedrückt hat.

Facebook unterstützt vielfältige Medien wie Text, Bild und Video, ist also ein „Allrounder“, wenn man so will. Für die Nutzer zählen hier vor allem Emotionen. Der Trick: Storytelling, also die eigentliche Kern-Info in packende, witzige, interessante Geschichten verpacken.

Professionals bei Xing und Google+ ansprechen

Bist du eher im B2B Bereich unterwegs, ist Facebook vermutlich nicht der richtige Ort für dein Start-Up. Google+ kristallisiert sich immer mehr zum Netzwerk für professionelle Kontakte. Die größten Nutzergruppen sind laut einer Statistik von „GlobalWebIndex“ Angestellte in der IT und Computer-/Internetdienstleister, ranghohe Entscheider, Firmeninhaber und Selbstständige.

Xing, als weiteres großes berufliches Netzwerk mit 7 Millionen Nutzern in Deutschland, eignet sich ebenfalls gut, zudem kannst du es später zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter nutzen.

Zeig, was du hast mit YouTube & Co.

Bietest du etwas „Schönes“ an, das sich gut in allen Farben, Formen, Größen, Stellungen und aus allen erdenklichen Winkeln und beim Einsatz fotografieren lässt, dann sind Bildnetzwerke wie Instagram oder Pinterest eine gute Möglichkeit, um zu zeigen, was du hast.

Für Dienstleistungen und Produkte, bei denen sich alles um „Performance“ dreht, ist hingegen ein YouTube Kanal geeigneter. Hier kann man das Produkt live und in Action erleben.

 Kosten-Check: Anmeldung: keine, bei Xing Premium Account optional, Zeitaufwand für Pflege (Social Media Manager?), eventuell Bildrechte, Kosten für Videoproduktion

Vergiss die gute, alte Broschüre nicht!

Auch im Zeitalter des Internets sollte man auf Printwerbung nicht verzichten. Dazu gehört einerseits klassische Anzeigenwerbung und Plakatwerbung. Mit diesen kannst du regional begrenzt werben. Wenn das irrelevant für dich ist, dann solltest du dir Gedanken über Flyer, Broschüren und Visitenkarten machen. Spätestens, wenn du dich mit deinem Start-Up auf Messen präsentierst, werden die Gimmicks für interessierte Standbesucher obligatorisch.

Visitenkarten kannst du zu jeder Tages- und Nachtzeit verteilen. Authentisch gestaltete Broschüren oder Unternehmensmappen wirken seriös und du kannst Kunden, Interessenten und Partnern etwas „Greifbares“ mitgeben. Die multisensorische Erfahrung beim Betrachten, Fühlen und Riechen von Printartikeln prägt sich nämlich nachweislich stärker ins Gedächtnis ein, als die bloßen visuellen Reize im Netz!

 Kosten-Check: für Druck und regelmäßige Nachbestellung (v.a. Visitenkarten), Grafikdesign

Der Crossmedia-Mix macht‘s

Man kann nicht (mehr) sagen, dass die junge Zielgruppe primär im Netz unterwegs ist, während die ältere die klassische Print-, TV- und Radiowerbung liebt. Beide Gruppen sind mittlerweile online und offline unterwegs. Wie so oft macht es die richtige Mischung. Sehr wichtig ist dabei der gegenseitige Bezug aufeinander: gedruckte Broschüren und Visitenkarten sollten die Adresse der Homepage enthalten. Alternativ kannst du einen QR-Code einbinden. Dieser konnte sich in den letzten Jahren allerdings nicht vollständig durchsetzen, ist also eher etwas für Experimentierfreudige.

Online gibt ein Hinweis auf die Besucheradresse sowie eine Telefonnummer immer ein kleines Extra an Seriosität. Man ist über „klassische“ Kommunikationswege erreichbar und der Kunde besitzt die Möglichkeit, mit einem echten Menschen, statt nur über das Medium Computer mit dir in Kontakt zu treten!

 

Autorenprofil:

Katja Freitag lebt und arbeitet in Sennfeld bei Schweinfurt, ist Mitarbeiterin der Online Redaktion von www.flyerpilot.de und immer auf der Suche nach spannenden Berichten aus der Druckerwelt. Neuigkeiten rund um die Druckbranche sind Hauptschwerpunkt ihrer Arbeit sowie die Druckproduktion auf CO²-neutraler Basis. Im Besonderen bilden Kenntnisse zu verschiedenen Papiererzeugnissen, Materialkunde und Ressourcenverarbeitung einen weiteren wichtigen Ansatzpunkt, den sie mit journalistischer Genauigkeit hinterleuchtet sowie Beratung zu marketingspezifischen Grundlagen für den Printeinsatz bietet.

 

 

 

Bild: Keoni Cabral
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