Wie Du einen Workshop konzipierst und vorbereitest – Teil 2
So findest Du einen guten Preis für Deinen Workshop und hast Erfolg mit Deinem Marketing
Ich hoffe, dass Dir schon der erste Teil zum Thema Workshop weitergeholfen hat. Im ersten Teil ging es ja vor allem um die Bereiche Konzept, Expertenwissen, Location und Technik. In diesem zweiten Teil wende ich mich nun den Themen Pricing, Positionierung und Marketing zu. Wenn Du Dein Konzept noch nicht final erarbeitet hast, empfehle ich Dir den ersten Teil zu lesen, Dein Konzept zu verfeinern und dann auf diesen Artikel später zurückzukommen.
Das Pricing
Der Preis, der Preis. Ein großes und auch spannendes Thema. Ich will gar nicht lange herumreden sondern so praktisch wie möglich starten: Mache Dir eine Tabelle. Schreibe auf, welche Ausgaben Du haben wirst. Das kann z.B. die Übernachtung am Workshop-Wochenende sein und die Verpflegung. Das sind die Kosten, die für die Location und die Technik anfallen. Führe alle diese Kostenpunkte auf und rechne sie zusammen.
Im nächsten Schritt überlege Dir, wie viel Du mit Deinem Workshop selbst verdienen möchtest. Das schlägst Du auf die Summe, die Du schon hast obendrauf. Nun hast Du die Summe, die Du mindestens einnehmen möchtest.
Mache Dir Gedanken für wie viele Teilnehmer Du das Seminar geben möchtest. Überlege Dir zuerst, ab wie vielen Teilnehmern Dein Seminar „rentabel“ sein soll. Die Frage ist also: Ab welcher Teilnehmerzahl erreichst Du Deine oben errechnete Summe, mit der Du sowohl die Veranstaltungskosten decken kannst und für Dich noch etwas übrig bleibt.
Ein Beispiel: Du gibst einen zweitägigen Workshop. Du hast Kosten von 1000 € für Technik, Übernachtung und die Location. Du möchtest für Dich mindestens 500 € pro Tag des Workshops verdienen. Macht also für den zweitägigen Workshop 1000 €. Somit ist der Mindestbetrag, den Du durch Teilnehmerbeiträge hereinbekommen möchtest 2000 €. Nehmen wir an, dass Du in Deiner Location Platz für 20 Leute hast. Nun kannst Du überlegen, ab welcher Teilnehmerzahl Du Deine Grenze von 2000 € erreichen möchtest.
Setzt Du den Preis bei 500 € an, brauchst Du nur 4 Teilnehmer um Deine Summe von 2000 € zu erreichen. Nimmst Du dagegen 200 € brauchst Du schon 10 Teilnehmer, um auf 2000 € zu kommen.
Wenn Du also Menschen in Deiner Zielgruppe hast, die bereit sind 500 € oder mehr für Deinen Workshop zu bezahlen – yey! Mach es! Wenn nicht, dann musst Du schrittweise herausfinden, welcher Spagat der lohnenswerteste für Dich ist.
Berücksichtige beim Pricing folgende Punkte:
- Wer ist meine Zielgruppe?
- Wie viel ist diese Zielgruppe bereit für den Workshop zu zahlen?
- Wie einfach wird es für Dich sein, die Teilnehmerzahl von X zu erreichen?
Der Preis für einen Workshop ist im Endeffekt ein sehr sensibles Thema. Es lohnt sich hier eine genaue Analyse zu betreiben und Zeit zu investieren um herauszufinden, wie Du Dich preislich positionieren möchtest. Beachte dabei, dass
- ein höherer Preis in unserer Gesellschaft mit höherer Qualität assoziiert wird,
- ein niedrigerer Preis dementsprechend mit geringerer Qualität.
Der Preis kann zu einem guten Instrument werden, um Dir Deine Teilnehmergruppe von vorneherein sehr einzuschränken. Setzt Du den Preis sehr hoch an, werden sich nur Menschen anmelden, die auch wirklich ernsthaftes Interesse an dem Thema haben. Du minimierst so die Anzahl der Anmeldungen, die sich „nur aus Interesse“ für Deinen Workshop anmelden. Zudem brauchst Du bei einem höheren Preis weniger Teilnehmer, um Deine errechnete Summe zu erreichen.
Andererseits gehst Du mit einem hohen Preis auch das Risiko ein, dass sich nur sehr wenige Leute oder gar niemand für Deinen Workshop anmeldet. Die perfekte Strategie gibt es also nicht. Versuche so viel wie möglich über Deine Zielgruppe herauszufinden, schaue was vergleichbare Workshops kosten und teste aus, wie viel Deine Teilnehmer bereit sind zu bezahlen.
Mein Ratschlag: „Don´t price to low!“
Organisation
Fange frühzeitig an. Kümmere Dich lieber ein paar Wochen zu früh um Essen, Getränke, Technik usw. Es macht einfach keinen Spaß „auf den letzten Drücker“ alles zu organisieren. Wenn Du frühzeitig anfängst, kannst Du Stress vermeiden und Dich so auch wirklich auf den Workshop freuen. Klar, ganz ohne Stress wird es nicht gehen, denn bei der Vorbereitung wird Dir immer noch das eine oder andere auffallen, worum Du Dich kümmern musst. Dennoch gilt es hier, den Stress so weit wie möglich zu minimieren.
Website, Positionierung und Marketing
1. Website
Willst Du Deinen Workshop öfter als nur einmal durchführen und auch Menschen erreichen, die außerhalb Deines Bekanntenkreises sind, macht es Sinn, Dir zumindest eine einfache Website zu bauen.
Die wohl einfachste Möglichkeit dazu bietet www.weebly.com. Mit weebly kannst Du per drag and drop eine sehr einfache Website bauen und diese auch von weebly hosten lassen.
Ich persönlich benutze sehr gerne WordPress. Für WordPress gibt es viele einfache und auch kostenlose Themes. Hier kannst Du Dir nach Belieben eines heraussuchen, das Deinen Ansprüchen entspricht. Auf http://www.freewordpressthemes4u.com/ findest Du kostenlose WordPress-Themes. Auf www.themeforest.net findest Du Themes, die zwischen 20 und 55 $ kosten. Sie bieten meist mehr Möglichkeiten als die kostenlosen Themes. Schau Dir einfach ein paar Themes an – oft reicht es erst einmal mit einem kostenlosen Theme zu starten.
2. Positionierung
Mache bitte nicht den 50. Workshop zum Thema „Wie Du erfolgreich wirst“. Versuche Dich von anderen abzugrenzen und möglichst Deine eigene Kategorie zu erschaffen. Das hilft Dir zum Beispiel dann, wenn Menschen Preise vergleichen. Wenn Du teurer bist aber das gleiche anbietest wie andere Workshops, wird niemand Deinen Workshop buchen. Mache Dir also ganz genau Gedanken, worin Deine Originalität liegt, was an Deinem Workshop oder an Dir besonders ist. Mit dem Beispiel Apple ausgedrückt: Mache nicht einfach nur ein Smartphone, sondern ein I-Phone oder etwas noch genialeres!
Kommuniziere genau das! Versuche es möglichst auf einen oder wenige Sätze herunterzubrechen, was genau Du für einen Mehrwert bietest. Ich weiß, das ist verdammt schwer. Aber je kürzer und prägnanter Du ausdrücken kannst bzw. auf Deiner Website kommunizierst, was genau Du anbietest, desto besser. Je schneller Menschen verstehen, welchen Mehrwert Du ihnen bietest, desto eher werden Leute sich anmelden. Verwende hierauf also bitte einen guten Teil an Gedankenarbeit und Zeit – es lohnt sich!
3. Marketing
Aus meiner Erfahrung: Starte mindestens 6-8 Wochen vor Deinem Event mit intensivem Marketing. Auch hier gilt: Fange lieber früher an als zu spät.
Schreibe einen Blog. Dazu habe ich letzte Woche eine zweiteilige Anleitung inklusive Praxisbeispiele geschrieben.
Überlege Dir, welche Online- und Offline-Aktionen für Dich Sinn machen. Hier wirst Du im Zweifel nicht von vorneherein sagen können, was für Dich am effizientesten ist. Vieles geht im Endeffekt über „Machen und ausprobieren“.
Schreibe Gastbeiträge für andere Blogger. Freunde Dich mit anderen Workshop-Gebern an, die Workshops in Deinem Bereich geben. Von ihnen kannst Du lernen und ihr könnt euch austauschen. Sehe sie nicht als Konkurrenz, sondern versuche Partnerschaften herzustellen. Überlege Dir, wie ihr beide von einer Partnerschaft profitieren könnt.
Offline-Marketing geht im Zweifel schneller als Online-Marketing. Schließe Dich also nicht nur zu Hause mit Deinem Computer ein und hoffe, dass sich genug Menschen anmelden. Werde selbst aktiv und besuche Events. Gehe auf die Straße, verteile Flyer oder bringe Plakate an, wenn Du so Deine Zielgruppe erreichst.
Action!
Zum Schluss – Workshop bieten ungeahnte Möglichkeiten – zu ChallengeYourself haben wir eine Anfrage erhalten, den Workshop unter unserem Namen in einer anderen Stadt durchzuführen – also eine Art „Franchise“ für Personal Development. Das kam für mich total überraschend, ist aber natürlich eine geniale Idee. Durch die Organisation des Workshops lernst Du in jedem Fall super viel dazu und oft zeigen sich nach einiger Zeit sehr interessante Möglichkeiten der Weiterentwicklung Deines Konzepts.
Also, worauf wartest Du noch? Fange noch heute an!
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